1. Blogeintrag - Den Preis für die kreativste Überschrift verleihe ich mir hiermit selbst. Zu Recht.

//ERSTER BLOGEINTRAG

Bild: Blick aus dem Flieger Richtung Grönland, restlichen Bilder links in Rubrik 'Bilder..'

 

 

//TORONTO, ONTARIO

 

Soo, Gute Ding will Weile haben.

Lange Weile - oder wie hieß das noch?

..Hier kommt auf jeden Fall was, da ich jetzt mal sowohl Zeit, als auch Lust auf schreiben hatte :)

Viel Spass! Lasst was hören von euch!

 

Am 19.7 war es dann soweit,

Der Flieger Richtung Kanada startete von Frankfurt um etwa 9:30 - nach ca. 8,5 Stunden Flug war ich (& die anderen Teilnehmer des Kanada-Programms der Deutsch-Kanadischen Gesellschaft) in Toronto.

Nachdem wir bei den eher so Medium-gutgelaunten Immigration officers unsere Arbeitsgenehmigungen abholen durften ging es im schwarzen Lincoln-Taxi mit Wohnzimmersesselfeeling inclusive dann ins Hostel im Stadtteil Kensington Market.

Der Ausblick auf die Skyline Torontos von der Dachterrasse aus, ließ den Stress und die Müdigkeit der Zeitverschiebung schnell vergessen.

Auf der Suche nach einem kleinen Imbiss, fanden ein paar andere DKGler und ich heraus, dass Kensington Market das ‚Künstlerviertel’ von Toronto ist - jede Menge Graffiti, alternative Läden, kuriose Imbissbuden (u.a. Berliner Döner) und ein Auto das als Blumenbeet genutzt wird. Weil.. wegen.. einfach so halt.

Der Madison Pub sollte Abends unser Ziel sein;

Hier musste der verwöhnte Deutsche Biergaumen dann erstmals einen kleinen Haken an der ganzen Kanada-Sache feststellen.   Nunja..

(*Sein Geldbeutel übrigens auch, bei einem Preis von ca. 6-8$ pro halben Liter)

 

Nichtsdestotrotz ging der nächste Tag gut gelaunt los, auch wenn das Frühstück der Kanadier wohl größtenteils sehr süß ausfällt. Bagel, Marmeladen, Erdnussbutter,…

#whereisthemett?

Nach einer Schiffs-/ und Bustour fanden wir den St. Lawrence Market, eine riesige Markthalle mit jeder Menge Fress.. eh Essensständen aus aller Welt - Kanadisch, philippinisch, ukrainisch,… war sehr cool.

Auf dem Heimweg zum Hostel liefen wir durchs Bankenviertel der Stadt - uns kam die geniale Idee hier in den Wolkenkratzern nach einer billigen Alternative für den CN Tower zu suchen.

Nach einigen Absagen durch Sicherheitspersonal schmuggelten wir uns in den 54. Stock des 'CanadaTrust'-Hochhauses (glaub ich), wo ein gehobeneres (*badumm tss*) Restaurant zu finden war, in welchem wir uns stilecht gekleidet (eben wie immer) mit Kurzer Jeans Shorts, T-Shirt, Rucksack und Sonnenbrille dann einen Fensterplatz auf Lederbarhockern neben zwei Kunsthändlern aus South Dakota sicherten ("..You just Have to tell me, How did you guys found this restaurant?!") - natürlich ohne groß aufzufallen zwischen den rolexgeschmückten Armani-Anzugträgern.

Der Ausblick war auf jeden Fall grandios, und das 9$ Bier war definitiv günstiger als der CN Tower Eintritt (Obwohl ich den Besuch davon eh für die nächsten Tage geplant hatte).

Den letzten gemeinsamen Abend mit allen verbrachten wir auf der Dachterrasse.

 

Am nächsten Morgen mussten die Hostelzimmer geräumt sein, und für alle anderen begann die Reise zu ihren verschiedensten Arbeitsstellen im ganzen Land.

Annika, Dani und ich hatten unseren Aufenthalt in Toronto bereits vorher verlängert, da wir in British Columbia - 3 Zeitzonen weiter westlich von Toronto - arbeiten und reisen werden, und gerne vorher mehr von Toronto sehen wollten.

Aus Kostengründen zogen wir also ins Halb so Teure Hostel ‚The only Backpackers INN‘ - solange es hell war durften wir aber noch etwas die Dachterasse des alten Hostels genießen.

Abends ging es dann per Taxi zum Hostel. Mit einem Erwartungen, welche sich dem niedrigen Preisniveau (18$) angepasst hatten.

Als wir ankamen, war zunächst kein Hostel zu erkennen,

Jedoch ein Pub ‚The only Backpackers Cafe‘ - eine echt geile Rock Kneipe, wie ich befand.

Nachdem ich an der Theke eincheckte, zeigte uns der überaus gut gelaunte Barkeeper im Homer Simpson Shirt über eine Treppe das Hostel, was sich über dem Pub befand.

Begeistert davon, dass es von Innen dann doch sehr gepflegt aussah, nutzte ich den Vorteil der unmittelbaren Nähe zum Pub und lernte ein paar Iren und Holländer kennen.

Nebenbei fand ich nicht nur heraus, dass es hier auch ein ganz annehmbares ‚Koelsch-style-ale’ gab, sondern sah auch live wie das wohl nordamerikanischste Klischee überhaupt bedient wurde - zwei stark übergewichtige Menschen teilten sich einen Elektrorollstuhl (und das gleich ZWEI(!) Mal) ! 

Freitagmorgen ging es dann los zu den Niagarafälle, welche mit dem Greyhound 1,5h entfernt von Toronto sind.

Die sind schon einfach mega.

Ich glaube ich habe bisher noch nie so etwas beeindruckendes gesehen. 

1 Millionen Badewannenfüllungen fallen da pro Minute Runter. Die Menge lässt sogar das Gestein von der Kante so abbröckeln, dass sich die Lage der Fälle innerhalb der letzten Jahrtausende um ca. 3 Kilometer nach hinten verschoben hat.

…aber Genug Klugscheisserei darüber - war richtig gut die mal gesehen zu haben!

Haben auch den ‚Walk behind the falls‘ gemacht - der ist aber nicht so spektakulär wie es sich anhört, da man nur 2 Stellen (a 2x2Meter) im Betontunnel hat wo man (hinter einem Geländer) mal von hinten durch die Fälle schielen kann. Aber die dazugehörige Plattform unter/neben den Fällen, gibt noch einmal eine ganz andere, unglaubliche Sicht darauf her.

Abends waren die Fälle von oben beleuchtet, und ein Bühne mit Live Musik wurde aufgebaut. natürlich nur weil wir da waren, is ja klar.

 

 

Samstag ging dann auf den CN Tower - bis 2007, zur Fertigstellung des Burj Khalifa in Dubai,  mit 553 Metern das höchste freistehende Gebäude der Welt.

Mittags kamen wir per Fähre auf die Toronto Islands, einen ganz anderen Teil von Toronto: Strände, vereinzelt kleine Holzhäuser und das Wasser vom Lake Ontario.

Bei seit Tagen andauernden 27-31 Grad tat das Schwimmen auch echt gut, und man konnte den Tag da gut zu Ende gehen lassen.

 

Sonntag kamen wir dann durch Zufall auf dem Weg zum Royal Ontario Museum an einem Street Food Festival am Dundas Square (wie der Times Square in New York - nur viel kleiner) vorbei.

Hier kam ich dann auch endlich dazu, mal Poutine zu probieren - Pommes mit einer Art Bratensoße und Käse dazwischen; Hört sich ungesund und widerlich an, ist aber ungesund und total geil - und ein Nationalgericht der Kanadier.

Abends ging es dann nochmals in den Pub, und in Anbetracht dessen dass um 4 Uhr das Taxi kommen sollte, gingen die anderen vernünftiger Weise etwas früher ins Bett.

Die Anderen.

Ich hatte die Zeit leider etwas verpasst und so fand ich mich um 3:45 Uhr, als mein Wecker ging, in mitten von total netten Menschen auf der Hostelterrasse, bei denen ich mich dann doch so langsam mal verabschieden musste.

 

Der Flug ging dann bis nach Calgary und mit einer Mehrstündigen (Schlaf-)Pause weiter nach Kamloops, wo Ich dann vom Bruder und der Mutter meines Farmers und ihrem, das Feinbild eines jeden B90/Grünen-Wählers verkörperndem, Chevrolet abgeholt wurde - 6.1 Liter Diesel - was man eben in einem Pick Up so braucht. Klimaautomatik natürlich genauso dauerhaft auf 16 Grad und ‚on‘, wie die Fenster geöffnet waren. (Treibstoff ist glaube ich das einzige was hier total billig ist) 

 65 km weiter nördlich, in Barriere, im Tal des North Thompson Rivers, kamen wir dann an der Mitchell Cattle Ranch an.

 

 

//BARRIERE, BRITISH COLUMBIA

 

 

Familie Mitchell ist auch echt nett und hat neben 300 Rindern (die in einem 200 Quadratkilometer (!) großem Gemscheinschaftsareal mit den Rindern der umliegenden Farmer in den Rocky Mountains leben) auch 2 Kinder (14J und 17J), 3 Hunde, 2 Katzen und einen Gecko.

 

 

Ich wohne echt schön in einem eigenen Wohnraum in einem separaten Holzhaus mit eigenem Bad und Balkon.

Hier sitze ich jetzt, nach meinem 9. oder 10. Arbeitstag am 2. August, und habe endlich mal Motivation gefunden meinen ersten Blogeintrag zu schreiben. 

 

Die Arbeit hier ist schon wirklich anstrengend, vor Allem da hier nahezu konstante sommerliche 25-30 Grad herrschen. Sie nimmt auch manchmal den ganzen Tag in Anspruch, dafür Kann ich aber wann immer ich will eine Pause einlegen und einfach nur die Ruhe hier genießen.

Bestandteile waren bisher das Treiben von Kühen in dem Areal in den Bergen, wobei dort die Hunde den größten Teil der Arbeit machen, Rasen mähen, das Fällen von (kleineren) Bäumen am Grundstück, Kartoffeln ernten/säen, Murdocks (bis zu 1,50 Meter hohe, kratzige Unkrautpflanzen) in der zugewachsenen Umgebung der Felder entfernen und jede Menge Arbeiten die um Haus und Hof so anfallen.

 

Gestern fuhr ich mit Ian und Anja sowie Thompson (14) und Lianna (17) und deren Pick Up mit Boot ca. eine Stunde durch das Rinderareal, wo sie sich eine beschrankte Einfahrt zu einem der zahlreichen kleinen Seen in ‚ihrem‘ Teil des Gebiets freigeschnitten hatten - der See ohne Namen dient ihnen für Angel- Und Campingausflüge.

Es ist zwar ein kleiner See aber es ist trotzdem eine coole Sache einfach einen eigenen See zu haben, Mitten in der Natur - Kein Handynetz, keine Straßen, Kein Lärm.

Nach meiner erfolglosen Angelsession (Haha, die andern fingen aber auch nichts!) auf dem Boot bereitete ich mit Thompson das Lagerfeuer vor.

Nach ein paar Snacks und einem Budweiser ging es dann ganz entspannt gegen Abend wieder Richtung Tal zu den Häusern, wo ich dann abends am Balkon festgestellt habe, das man bei sternenklarer Nacht sogar ganz eindeutig die Umrisse der Milchstraße erkennen kann - dafür liegen bei uns die umliegenden hellen Stadtzentren zu nahe, denke ich.

 

 

 

Vielleicht schreib ich ja bald nochmal was, habe bestimmt auch das ein oder andere vergessen.

Hoffe es gefällt euch trotzdem.

 

 

Hö-öh

 

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Kommentare: 17
  • #1

    Markus Braun (Freitag, 05 August 2016 07:43)

    Gemorje Jong.

    Man, das Du so schreibfleißig bist hätte ich Dir gar nicht zugetraut.
    Toll, dass Du angekommen bist.
    Wünscht Die eine gute Zeit, die nächste Zeit.
    p.s.
    der 219er hat bereits die ersten km auf,m Tacho.
    Läuft.
    Markus us Deelfe

  • #2

    Helga Heupel (Freitag, 05 August 2016 15:26)

    Hallo Bennet,
    ist schon eine tolle Sache mit den heutigen Medien.
    So bekommen auch wir hier etwas von Deinem wunderbaren Abenteuer mit.
    Genieße die Zeit.
    Liebe Grüße
    Helga und Norbert

  • #3

    Dieter Bernhagen (Freitag, 05 August 2016 16:44)

    Deine Oma und ich haben uns sehr über deinen laaaaaaangen Bericht aus der neuen Welt
    gefreut. Hoffentlich bleibt deine Begeisterung über Kanada und das teure Bier für die Zeit
    deines Aufenthaltes bestehen. Eine schöne und erlebnisreiche Zeit bei bester Gesundheit
    wünschen dir von Herzen deine Oma Gustel und Dieter.
    Wie freuen uns schon auf deinen nächsten Bericht aus dem wilden Westen Kanadas.

  • #4

    Balthasar (Sonntag, 14 August 2016 09:32)

    Poutine, beste! Mit Pilzen und Fleisch auch sehr lecker, war die beste Kombi die ich bisher hatte.
    & die "Kölsch-Style"-Sachen sind wahrlich ganz annehmbar.

    Mach weiter so, ist 'ne witzige Art zu schreiben!

  • #5

    Jules (Sonntag, 14 August 2016 21:26)

    La belle Patate auf Davie in Vancouver! Das ist eine Poutine! :)

  • #6

    Onkel Tommy (Dienstag, 23 August 2016 21:39)

    Hallo Bennet,

    dein Blog ist eine tolle Sache, starke Bilder und eine interessante Schreibe. Bitte unbedingt so weiter machen. Ich freue mich auf die nächsten Einträge und wünsche dir weiterhin eine erlebnisreiche Zeit.

    Beste Grüße
    Onkel Tommy :-)

  • #7

    Helga Heupel (Sonntag, 18 September 2016 09:25)

    Hallo Bennet,
    Blog Nr.3 ist wieder sehr unterhaltsam, ebenso die schönen Bilder.
    Liebe Grüße
    Helga und Norbert

  • #8

    Helga Heupel (Donnerstag, 22 September 2016 08:59)

    Hi Bennet,
    hoffen, dass alles gut geklappt hat mit den Reparaturen an deinem Auto, damit nichts
    schief gehen kann und du deine nächsten Ziele sicher erreichst.
    Liebe Grüße aus dem sonnigen Siegerland.
    Helga und Norbert

  • #9

    Helga Heupel (Sonntag, 02 Oktober 2016 10:52)

    Hallo Bennet,
    die Sache mit dem"Astaffen" ist Dir somit vergeben !!!
    Es ist so herrlich erfrischend, wie Du in Deinem Blog schreibst.
    Wir haben immer viel Spaß beim lesen und müssen oft herzhaft lachen.
    Drücken Euch die Daumen, dass das Auto hält und Ihr keine größeren
    Reparaturen habt.
    Weiterhin eine schöne Zeit.
    Liebe Grüße aus der Heimat
    Helga und Norbert

  • #10

    Helga Heupel (Mittwoch, 05 Oktober 2016 07:15)

    Hallo Bennet,
    unser Tag hat heute morgen schon wieder so amüsant angefangen.
    Herrlich - Dein neuester Bericht. Weiter so !!
    Wir beneiden Dich.
    Liebe Grüße
    Helga und Norbert

  • #11

    uwe (Mittwoch, 05 Oktober 2016 17:16)

    Felgen sind ja echt noch sauber ;-)

  • #12

    Helga Heupel (Donnerstag, 27 Oktober 2016 12:44)

    Hallo Bennet,
    da ist ja unfassbar, was Du so alles erlebst ! Bist wirklich zu beneiden. Und es ist super, dass Du uns daran teilhaben lässt. Deine Schilderungen im Blog machen so einen Spaß.
    Hoffentlich gelingt es Dir - aber da haben wir keinen Zweifel - eine Unterkunft und einen Job in irgendeinem Skigebiet zu bekommen.
    Also - pass weiterhin gut auf Dich und Dein Fahrzeug auf !!!!
    Ganz liebe Grüße aus der Heimat
    Helga und Nobbi

  • #13

    Henrik (Donnerstag, 03 November 2016 11:43)

    Ich hoffe du hast wider deinem Vorsatz die Hose in den hot springs doch angelassen.
    Oder ist sämtliches Getier in den kanadischen Wäldern jetzt erblindet? :)

  • #14

    Simone (Dienstag, 08 November 2016 20:29)

    Hei Bennet!
    Ich freue mich immer, hier von dir zu hören! Es ist erfrischend und spannend zu lesen, was du erlebst!
    Schreibe weiter!!!!
    Ganz liebe Grüsse deine Mama!

  • #15

    Henrik (Mittwoch, 09 November 2016 09:15)

    „Welcher tag is heute eigentlich?“ -„keine ahnung“
    „Weiss eigentlich wer wie viel Uhr wir haben“ - „nö, aber is ja auch egal“

    Kenn ich - nennt sich Studium!

  • #16

    Anna (Montag, 14 November 2016 21:25)

    Hey Bennet,
    Auch deine alte Nachbarin liest hier regelmäßig was du alles erlebst.
    Ich wünsche dir noch ganz viel spaß.

    LG aus eiserfeld

  • #17

    Henrik (Montag, 13 März 2017 11:43)

    24 Tage!